das Frühjahrskonzert ist vorbei und den Zeitungsartikel aus dem Offenburger Tageblatt möchten wir euch nicht vorenthalten.
Ortenberger Blasorchester entführte beim Frühjahrskonzert nach Afrika/ Viele ungewöhnliche Klänge
Emotionale Momente, beindruckende Tonbilder und hervorragend konzertante Blasmusik:
Das Frühjahrskonzert des Blasorchesters Ortenberg hat den über 600 Konzertbesuchern die musikalische Vielfalt vorgeführt. Das Motto „Afrika“ wurde auch mit eigenem Projektchor umgesetzt. 10. Jahreskonzert mit Dirigent Markus Frieß.
Von VOLKER GEGG
Ortenberg. Einen riesigen Applaus hat es am Samstagabend am Ende eines fast dreistündigen Konzerts in der komplett gefüllten Sporthalle der Schlossherhalle gegeben. Das Blasorchester Ortenberg begeisterte die 600 Zuhörer beim Frühjahrskonzert und zeigte
erneut: In einem guten Blasorchester ist stets mehr drin als Marschmusik, Polka und Stimmungsknaller. Dirigent Markus Frieß bewies mit seinem fast 70-köpfigen Orchester erneut, dass ein Jahreskonzert eines Blasorchesters bestimmt nicht langweilig sein muss. Unter dem Motto »Afrika« standen in diesem Jahr die musikalischen Werke. Musikalisches Duell Einen stets interessanten
und launigen Einblick in die Hintergründe der einzelnen Stücke gewährte bereits zum vierten Mal SWR-Nachrichtenredakteur
Günther Laubis. »Normalerweise ist das ja nicht meine Musik, aber die Ortenberger Musiker zeigten mir eine ganz andere Seite. Ich bin begeistert«, betonte Laubis – und meinte damit zum Beispiel den äußerst sinfonisch angelegten vierten Satz der »Suite Algerienne« von Camille Saint-Saens. Dabei zelebrierte der Klarinettensatz fast ein musikalisches Duell mit den Blechbläsern. Auf den Punkt genau kamen beim Publikum musikalisch die Kämpfe zwischen den Algeriern und den Franzosen an. Berauschend war gleich danach der Soundtrack »Dry Your Tears, Africa«, begleitet von dem durch Barbara Frei dirigierten Projektchor. Perfekt abgestimmt zeigten sich Chorsänger und Instrumentenklänge. Schade war nur, dass nach rund drei Minuten das unter die Haut gehende emotional gespickte Werk schon dem Schlussakkord nahe war. Die Lebensgeschichte der afroamerikanischen Bürgerrechtlerin Rosa Parks, die 1955 ihren Bussitzplatz wegen eines Weißen nicht räumen wollte und dafür ins Gefängnis wanderte, war Thema des Hauptwerks des Abends, »A Movement For Rosa«. Der Gospel- und Hoffnungssong »We Shall overcome« tauchte in der Tondichtung immer wieder auf, auch wenn Polizeisirenen (Klarinetten und Hörner) und Demonstrationen (Trompeten, Schlagwerk) stets für leichte Verwirrung sorgten. Anspruchsvolles Werk Pause hatte der gesamteBlechsatz bei »Ulla in Afrika «, einem anspruchsvollen, von Markus Frieß arrangierten Werk, das musikalisch die Landschaften, Menschen und
Tiere Afrikas widerspiegelte.
Dass Blasmusiker auch Affen, Löwen und Elefanten akustisch nachahmen können, wurde im Werk »Jungle« deutlich. Erfrischend war die African Symphony von V an McCoy. Den Sound des unvergessenen Komponisten Bert Kaempfert präsentierte das Orchester exzellent beim Potpurri »Der Afrika- Sound«, während bei Totos 80er-Jahre-Hit »Africa« perfekte Pop-Klänge zu hören
warem. Zum großen Finale gab es Michael Jacksons »We Are The World« mit dem 40-köpfigen Projektchor zu hören. Erst nach drei Zugaben wurden die Musiker wieder von der Bühne gelassen.
Der Wermutstropfen: Es war vielleicht das letzte Jahreskonzert der Ortenberger mit ihrem Dirigenten Frieß, der seinen Ausstieg spätestens zum Frühjahrskonzert 2017 angekündigt hat. Für die Ortenberger wird es sicher nicht einfach, einen vergleichbaren Ersatz für diesen großen Musiker zu finden .
Der Text aus dem Bild wurde Maschinel umgewandelt.