„Musikverein Ortenberg, ihr seid der Hammer“, postete Moderator Günther Laubis am nächsten Morgen zum Frühjahrskonzert des Vorabends in der Schlossberghalle Ortenberg. Der SWR- Redakteur dürfte damit den Konzertbesuchern aus der Seele gesprochen haben, die das Orchester und Dirigent Peter M. Riese mit stehenden Ovationen feierten. Eine gelungenere Premiere hätte sich Dirigent Riese somit kaum wünschen können, der seit vergangenen Oktober am Pult in der Reblandgemeinde steht. Als Motto hatte man sich Musik rund um das Element Wasser ausgesucht. Einen treffenderen Auftakt als die Wassermusik von Georg Friedrich Händel hätte Riese schon begrifflich und thematisch kaum auswählen können. Schließlich wurde das Stück eigens für eine Ausfahrt des englischen Königs auf dem Fluss Themse komponiert und von dem Orchester gekonnt im Barockstil intoniert. Der Entdeckungsreise von Christoph Columbus setzte der Klangkörper mit „Die große Seefahrt 1492“ von Pavel Stanek ein musikalisches Denkmal, imitierte Stürme und Windflauten bis zur gefeierten glücklichen Heimkehr.
Unter die Wasseroberfläche führte vor der Pause die Filmmusik zu dem Kultstreifen „Das Boot“. Das Schicksal des Unterseebootes U 96 ließ man mit gekonntem Zusammenspiel, rasanten Passagen im Holz und gewaltigen Klängen im Blech Revue passieren. Hörenswert das Solo von Maria Vollmer am Waldhorn und Katrin Kalisch an der Oboe. Einen Spaziergang zu den Wasserspielen der schwedischen Hauptstadt unternahm das Ensemble in der sinfonischen Rockouvertüre „Stockholm Water Festival“, bevor es zurück auf See mit dem Melodien von Popeye dem Seemann ging. Die Gefängnisinsel Alcatraz war Schauplatz von „The Rock“, ein Stück mit vor allem rhythmischen Herausforderungen für jeden einzelnen Musiker, die die Musiker aber mühelos meisterten. Ohne Frage das Highlight des Frühjahrskonzerts aber waren die beiden Auftritte von Sängerin Annette Rappenecker. Scheinbar mühelos spielte die Sängerin aus Elzach mit Höhen und Tiefen ihrer Stimme bei „Over The Rainbow“. Ebenso zeigten sich die Gäste begeistert von ihrer Interpretation von „Arielles Traum“ aus dem Disney- Zeichentrickfilm Arielle. Als krönenden Abschluss stellte Peter Riese sein Geschick als Arrangeur unter Beweis. Sein Orchester stellte sich der Herausforderung, seine Bearbeitung von „Music“ in der schwierigen Originaltonart E- Dur aufzuführen. Nur zu gern kam man den frenetisch geforderten drei Zugaben nach, darunter den Hardrock- Hit „Smoke On The Water“ , stilecht aufgeführt mit E- Gitarrensolo.